Der Jubiläumstag

Der Jubiläumstag

„Pestalozzi“ lässt sich natürlich auch rückwärts lesen: Die Schülerinnen und Schüler von der zweiten bis zur vierten Klasse umrahmen die Jubiläumsfeier nicht nur musikalisch, sondern auch mit kleinen Sketchen.

Lernen mit Kopf,Herz und Hand

Zahlreiche Festgäste erleben einen Streifzug durch 100 Jahre Schulgeschichte.
100. Jubiläum der Rehauer Pestalozzischule

Rehau – Schon von Weitem sind ausgelassene Kinderstimmen zu hören – gepaukt wird zum 100. Jubiläum der Rehauer Pestalozzischule am gestrigen Donnerstag nicht. Während die Festgäste durch das Hauptportal strömen, toben die Mädchen und Buben im Schulhof auf der Hüpfburg, testen ihr Können an der Kletterwand der Rehauer Bergwacht, üben sich im Stelzenlauf oder begutachten den Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Rehau. Drinnen haben die Gäste derweilen in der Schulbücherei Platz genommen. Dort, wo die schwedische Kinderbuchautorin Astrid Lindgren vielversprechend von der Pinnwand lächelt.

Zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Schule, Elternschaft, Kirche und Polizei – herzlich empfangen von Konrektorin Monika Schildbach – erleben einen knapp zweistündigen Streifzug durch die 100 Jahre währende Geschichte der Pestalozzischule in Wort und Bild. Fast auf den Tag genau vor 100 Jahren wurde das im prächtigen Jugendstil nach den Plänen des städtischen Technikers Hans Dunkel erbaute Schulhaus am 1. Mai 1909 feierlich eingeweiht..

Rehau, bereits zu damaliger Zeit eine aufstrebende Industriestadt, brauchte den Worten des Rektors Gerd Löffler zufolge dringend neuen Raum für seine wachsende Schülerzahl. Laut Löffler saßen damals rund 90 Schüler in einer Klasse. Die „Neue Schule“ wie sie zunächst hieß, wurde erst 1946 nach dem Schweizer Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi (1746 bis 1827) benannt. „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ – noch heute gilt an der Schule dieser Leitgedanke.

Dass den Kindern diese Werte mit auf den Weg gegeben werden, daran erinnerten in Grußworten auch Bürgermeister Michael Abraham, Elternbeiratsvorsitzende Susanne Amann und Schulrat Reiner Frank, dessen Gedanken zum Jubiläum Rektor Gerd Löffler verlas. Der Rehauer Bürgermeister hatte auch ein Geschenk mitgebracht: Abraham überreichte Löffler eine gerahmte Planskizze des Schulhauses.

Schulalltag vor 100 Jahren

Die Pestalozzischule war gestern den ganzen Tag für neugierige Besucher geöffnet. Wie Schule vor 100 Jahren funktionierte, vermittelte eindrucksvoll die „Klasse 1909“ im Museumszimmer: Nicht nur Schiefertafeln und Griffel liegen auf den historischen Schulbänken griffbereit, auch die „Schulmädel-Geschichten“ erzählen aus längst vergangenen Tagen. Eine alte Ledermappe ziert den Stuhl des gestrengen Lehrers.

In der Fotoausstellung wird Schulgeschichte von 1906 bis heute lebendig. Stündlich zeigte Lehrer Günther Pich in der Schulbücherei seinen bildhaften Rückblick auf 100 Jahre Schulgeschichte. Wer schließlich genügend Eindrücke gesammelt hatte, konnte den Jubiläumstag gemütlich in der Cafeteria bei Kaffee und Kuchen ausklingen lassen.